Reise vom 17.9. - 24.9.2008 - ein Reisebericht für “Nachgeborene”
Im Dreiländereck Ungarn, Rumänien und Serbien (Vojvodina) lebten bis 1944 ca. 1,5 Millionen Donauschwaben, davon ca. 500.000 in der Vojvodina, welche aus den teilen Syrmien, Banat und Batschka besteht. Durch Flucht, Vertreibung und Tod (in Vernichtungslagern) sind heute nur noch ca. 5.000 deutschstämmige in der Vojvodina verblieben.
Nach über 60 Jahren wird das Schicksal der Donauschwaben von den heutigen Bewohnern “aufgearbeitet”. Es werden und wurden Gedenkstätten errichtet, wie zum Beispiel das Gedenkkreuz in Mitrowitz, welches am 20. September 2008 eingeweiht wurde.
Gedenktage werden von Zeitzeugen und deren Nachkommen genützt, um auch das ehemalige deutsche Siedlungsgebiet kennen zu lernen:
Ab 1699 beginnt die Ansiedlung deutscher Kolonisten mit den bekannten drei großen Schwabenzügen.
Zwischen Mitrowitz und Neusatz liegt Ruma, bis 1944 eine Stadt mit mehrheitlich deutschen Bewohnern. Es lebten dort ca. 11.000 “Altösterreicher” deutscher Muttersprache. Auf dieser Strecke liegt der Wallfahrtsort Maria Schnee und die Fruska Gora / Frankengebirge. Dies ist ein Erholungsgebiet von sechzig Kilometern Länge und hat eine Erhebung von 540 Meter, mit vielen schönen Klöstern (z. B. Hopvo vor Maria Schnee).
Es lohnt sich auch, von Neusatz einen Abstecher in die Verwaltungshauptstadt des Banats Zrenjanin / Betschkerek zu machen.
Auf unterschiedlichen Fahrtrouten kommt man an den Gedenkstätten vorbei, die an die 60.000 unschuldigen donauschwäbischen Opfer erinnern (Rudolfsgnad, Gakovo, …).
Die Geschichte der Donauschwaben ist sehr gut dokumentiert und kann vielerorts nachgelesen werden.
Für kulturhistorisch interessierte Personen ist eine Reise in das ehemalige Siedlungsgebiet der Donauschwaben lohnenswert und für deren Nachkommen vielleicht auch ein “Muss”.
Das Schicksal der Volksgruppe der Donauschwaben darf nicht vergessen werden !!
Oktober 2008, Ing. Josef Wagner,
Maria Enzersdorf, österreich